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Vorstände im Gespräch

»WIR SIND DAVON ÜBERZEUGT, DASS LANGFRISTIGER UNTERNEHMENSERFOLG OHNE NACHHALTIGES HANDELN NICHT MÖGLICH IST.«




FELIX ZIMMERMANN, HEIKO HEGWEIN, DIRK LESSING UND CLAUDE TOMASZEWSKI
IM GESPRÄCH ZUR NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE 2020

TAKKT ist in Sachen Nachhaltigkeit mittlerweile führend in seiner Branche. Was waren die wesentlichen Faktoren für diesen Erfolg?

FELIX ZIMMERMANN: Basierend auf unserer unternehmerischen Tradition, mit Ressourcen schonend zu wirtschaften, sind wir bei TAKKT davon überzeugt, dass langfristiger Unternehmenserfolg ohne nachhaltiges Handeln nicht möglich ist. So haben wir 2011 damit begonnen, Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil unserer Unternehmensstrategie konzernweit zu etablieren und haben mit SCORE (Sustainable Corporate Responsibility) eine konzernweite Organisationsstruktur im gesamten Unternehmen verankert, mit der es uns möglich ist, Maßnahmen über alle Ebenen und Sparten hinweg im Tagesgeschäft umzusetzen und zielgerichtet zu steuern.

DIRK LESSING: Ein wesentlicher Faktor aus meiner Sicht ist dabei, dass sich TAKKT bereits seit Anfang 2012 als aktiver Unterstützer der Global Compact Initiative der Vereinten Nationen zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung bekannt hat. In diesem Zuge verpflichtet sich TAKKT, die 10 universellen Nachhaltigkeitsprinzipien rund um Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu befolgen und für deren Verbreitung zu sorgen. Mit dem letzten umfassenden Nachhaltigkeitsbericht hat TAKKT als eines von wenigen deutschen Unternehmen das „Advanced Level“ des Global Compact erneut erreicht.


CLAUDE TOMASZEWSKI: Ein weiterer Baustein ist, Transparenz über die erzielten Ergebnisse und Fortschritte zu schaffen. In 2011 haben wir im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie klare Kenngrößen entwickelt. So konnten wir im Zeitablauf unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zielgerecht steuern. Ein weitere entscheidender Indikator ist sicherlich unsere umfangreiche Nachhaltigkeitsberichterstattung. Unsere TAKKT-Nachhaltigkeitsberichte werden seit Beginn nach den Leitlinien des international anerkannten Standards der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Mit dem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht 2017 wenden wir erstmals die im Oktober 2016 veröffentlichten neuen „GRI Standards“ an, welche den bisherigen GRI-G4 Standard ersetzen.

Die neue TAKKT-Nachhaltigkeitsstrategie ist auf eine Zielerreichung bis Ende 2020 ausgerichtet. Wie haben Sie die neue Strategie und die neuen Ziele konkret erarbeitet?

FELIX ZIMMERMANN: TAKKT hat 2016 im Rahmen eines umfangreichen Stakeholderdialogs die neue Nachhaltigkeitsstrategie bis Ende 2020 entwickelt. Dabei wurden die bereits bis Ende 2016 definierten Handlungsfelder Einkauf, Marketing, Logistik, Ressourcen und Klima, Mitarbeiter und Gesellschaft erneut von unseren Stakeholdern bestätigt. In diesen einzelnen Handlungsfeldern wurden auf Basis der Ergebnisse des Stakeholderdialogs Ziele, konkrete Maßnahmen und Projekte definiert, die auf eine Zielerreichung bis Ende 2020 ausgerichtet sind.


Auf welche Maßnahme aus der neuen Nachhaltigkeitsstrategie möchten Sie besonders aufmerksam machen?

CLAUDE TOMASZEWSKI: Das seit vielen Jahren beeindruckend starke soziale Engagement unserer Mitarbeiter, gerade in den USA, hat bei uns zu den Überlegungen geführt, wie wir unsere Mitarbeiter noch besser dabei unterstützen und fördern können. Daraufhin haben wir uns unter anderem zum Ziel gesetzt, dass wir den Anteil der Mitarbeiter mit der Möglichkeit der bezahlten Freistellung für soziales Engagement weiterhin schrittweise im gesamten TAKKT-Konzern ausbauen, um so unserer lokalen gesellschaftlichen Verantwortung noch besser gerecht zu werden. Wir hoffen sehr, dass möglichst viele unserer Mitarbeiter diese Möglichkeit in Anspruch nehmen werden.

DIRK LESSING: Auch wenn dies kein definiertes Ziel im Rahmen der TAKKT-Nachhaltigkeitsstrategie ist, bin ich persönlich besonders stolz auf die Anfang 2018 umgesetzte vollständige Klimaneutralstellung unserer größten europäischen Vertriebsgesellschaft, der KAISER+KRAFT Deutschland. Damit ist KAISER+KRAFT Deutschland der erste große B2B-Spezialversandhändler, der vollständig auf eine ausgeglichene Klimabilanz setzt. So wollen wir konsequent auf dem eingeschlagenen Weg weitergehen, unsere Position stärken und weiterhin Vorreiter in der Branche bleiben.


HEIKO HEGWEIN: Als Vorstand verantwortlich für die digitale Transformation sind für mich besonders die Themen Technologie und Innovation von Bedeutung. Dem versuchen wir bei TAKKT zum einen durch die sukzessive Kompensation der verursachten CO2-Emissionen unserer größten Webshops sowie zum anderen durch das langfristige Binden unserer digitalen Talente Rechnung zu tragen. Beispielsweise wird durch das laufende Projekt Workspace am Standort in Stuttgart eine neue, modernere und attraktivere Arbeitsumgebung geschaffen, um unseren Mitarbeitern langfristig die bestmöglichen Arbeitsbedingungen zu bieten.

Das Thema CO2-Emissionen ist aktueller denn je. Wie ist TAKKT hier aufgestellt?

CLAUDE TOMASZEWSKI: Wir haben frühzeitig damit begonnen, für unsere größten Konzerngesellschaften nach ISO 14064-1 zertifizierte Klimabilanzen zu erstellen, um so die bestmögliche Transparenz über die entstehenden CO2-Emissionen entlang unserer Wertschöpfungskette herstellen zu können. Basierend auf diesen Ergebnissen haben wir Projekte und Maßnahmen umgesetzt, um die verursachten CO2-Emissionen nachhaltig zu verringern. Ein Beispiel hierfür ist die schrittweise Umstellung auf LED-Beleuchtung an unseren Lagerstandorten. Möglich ist die Reduktion der verursachten CO2-Emissionen allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Daher möchten wir insbesondere in unseren Handlungsfeldern Marketing und Logistik, welche die größten Treiber der CO2-Emissionen darstellen, schrittweise durch die Unterstützung von sorgfältig ausgesuchten und zertifizierten Klimaschutzprojekten die verursachten CO2-Emissionen klimaneutral stellen.


Vor welchen Herausforderungen im Rahmen der Nachhaltigkeit steht TAKKT aktuell?

FELIX ZIMMERMANN: Die Möglichkeiten der zunehmenden Digitalisierung sieht TAKKT als klare Chance, die Bedürfnisse seiner Kunden noch besser zu fokussieren und genau die Produkte und Leistungen zur Verfügung zu stellen, die dem Bedarf entsprechen. Auch dabei stellen wir uns unserer Verantwortung als Unternehmen und sind überzeugt, dass unsere Nachhaltigkeitsstrategie ein echter Wettbewerbsvorteil ist. So haben wir durch den systematischen Ausbau des elektronischen Handels die Wirksamkeit des kundenorientierten Marketings gesteigert und zugleich die Ressourcen geschont, indem wir den Papiereinsatz deutlich verringert haben. Generell sind wir bei TAKKT davon überzeugt, dass langfristiger unternehmerischer Erfolg ohne nachhaltiges Handeln nicht möglich ist. So werden wir den eingeschlagenen Weg, Nachhaltigkeit als festen Bestandteil unserer Unternehmensstrategie zu begreifen, auch weiter konsequent verfolgen.

Vielen Dank für das Gespräch.